Samstag, 26. November 2011

Krischan ist da!

Direkt nachdem ich gestern den letzten Bericht online gestellt habe, bin ich nochmal runter zur Mole gegangen um den östlichen Horizont nach einem kleinen blauen Katamaran abzusuchen. Außer einer Menge Wasser war nicht viel zu sehen. Als ich dann in Richtung Hafen zurück schlenderte, und einen Blick vor die Hafeneinfahrt warf, da war der Seeheld plötzlich da! Was war ich erleichtert. Wie von der Tarantel gestochen wetzte ich also die Mole entlang um Krischan zum einen zu begrüßen und zum anderen um ihm die Enttäuschung zu ersparen, nach dem komplizierten Einlaufen gegen Wind und Strömung den Hafen mangels freier Plätze wieder verlassen zu müssen. Kurz vor der Einfahrt kam die Taina dann in Rufweite und ich konnte Krischan zum Ankerplatz umleiten.
Mein Dinghi lag an der anderen Seite des Ortes am Strand und so konnte ich auf dem Weg dorthin noch schnell im Supermarkt eine große Buddel kaltes Bier besorgen um Krischan gebührend zu empfangen. Es hatte schon was von Südseefeeling das Dinghi über den Strand ins Wasser zu ziehen, hinein zu springen und freudig zum Ankerplatz des Neuankömmlings zu pullen. Dort wartete natürlich erstmal ein großes Hallo und ein reger Austausch der zurückliegenden Erlebnisse.
Zur Feier des Tages gönnten wir uns abends dann ein auswärtiges Essen und einige Drinks in den örtlichen Bars, dabei konnten wir auch gleich dem Marinero zwei Liegeplätze für den kommenden Tag abhandeln. Kurz vor Mitternacht ruderten wir dann wieder zu unseren Booten zurück.
Heute früh habe ich die Taina dann in den Hafen geschleppt und anschließend hat Krischan mir geholfen auch die Gioia sicher an den Steg zu bekommen.
Für Krischan ist heute erstmal Waschtag angesagt, das Boot und sämtliche Klamotten sind nass und salzig.
Für die 580 Meilen hat er ziemlich exakt fünf Tage benötigt, bedenkt man, dass die Taina weder über einen Motor (was in diesem Fall nicht wirklich so entscheident war) noch über irgendeine Art von Selbststeueranlage verfügt, ist das eine beeindruckende Zeit.
Ein bisschen stolz bin ich schon, bei diesem "Seestück" quasi dabei gewesen zu sein.