Mittwoch, 2. November 2011

Hausmeister´s Alltag

02.11.2011
La Coruna

Nachdem ich nun schon zweimal vergeblich schwer bepackt in die Stadt geradelt war um mir neue Gasflaschen zu besorgen, hat es heute endlich geklappt. Was bin ich froh, dass ich das Fahrrad in Cuxhaven nicht von Bord gegeben habe, es erleichtert die alltäglichen Wege doch ungemein und spart eine Menge Zeit.
Sei es nun der Weg zum Eisenwarenhöker um die Gasflaschen zu tauschen, beim Abklappern diverser Bootszubehörhändler auf der Suche nach Kabeln und Quetschverbindern oder auch nur am Abend schnell zur Tapasbar in die Stadt. Schon jetzt möchte ich mein Radl nicht mehr missen.
Weil gestern hier Feiertag war und ich dementsprechend kein Erfolg beim Gaskauf hatte, ging es eben wieder in die Tapasbars der Stadt. Dank einheimischer Beratung konnte ich so auch ganz neue lukullische Erfahrungen Sammeln.
Glasaal (natürlich kein echter) auf Brot, Algenkroketten und diverse andere Meeresfrüchte hätte ich krüscher Bengel ansonsten wohl nicht so schnell angerührt.
Heute habe ich mich dann zunächst mal wieder meiner to-do-Liste gewidmet.
Seit der Biskaya will meine Heizung nicht mehr so recht und auch wenn ich sie hier nicht wirklich brauche, ließ es mir doch keine Ruhe. Zumal auch meine Spannungsüberwachung für den Rumpf einige Male ausgelößt hat und die soll die Gioia schließlich vor der gefürchteten Elektrokorrosion bewahren. Dummerweise (wie bei so vielen Dingen) springt dort eine LED von grün auf rot, mit meiner Farbschwäche leider keine so eindeutige Warnung.
Schon gestern hatte ich entdeckt, dass ein zur Heizung führendes Kabel leicht angeschmurgelt zu sein schien, mit allerlei Verrenkungen habe ich es schließlich freigelegt und so entdeckt, dass tatsächlich die Isolierung abgescheuert war und die blanken Litzen Kontakt zum Aluspant hatten. Schnell hatte ich das Kabel gekappt und rausgezogen. Rausziehen ist aber leider viel leichter als ein neues wieder einzufädeln. Funke ausbauen, Laderegler abschrauben aber leider kam ich noch immer nicht mit dem Kabel bzw Draht dort hin wo ich es eigentlich haben wollte.
Nachdem ich ordentlich geflucht und mich selbst des Fusches bezichtigt hatte, hab ich es für heute zunächst aufgegeben und das Kabel provisorisch außen rum verlegt um zu gucken ob es auch die Ursache für den Heizungsdefekt war - war es leider nicht. So hab ich also einen dreiviertel Tag geschraubt und geflucht und fast nix erreicht. Immerhin hab ich anschließend Erfolg beim Gashöker gehabt.
Ansonsten hat es letzte Nacht hier ganz gehörig geblasen, so dass ich gegen fünf Uhr früh doch lieber nochmal alle Festmacher überprüft und ergänzt habe.
Zum Weiterschlafen bin ich dann vom Vorschiff in die Lotsenkoje gezogen um etwas Abstand zwischen mir und den knarschenden Festmachern zu schaffen.
Morgen ziehen wohl die letzten Reste der Sturmfront durch und am Freitag könnte es dann für mich weiter gehen in Richtung Süden.