Dienstag, 3. Januar 2012

Vollbeschäftigt im Vorhof des Paradieses



Die Zeit fliegt dahin und es ist fast schade darum.
Im Südwesten von La Gomera haben wir ein wirklich nettes Plätzchen gefunden und finden kaum zeit es wirklich zu geniessen. Cathrin nimmt sich zwar die Zeit sämtliche Berge der Umgebung zu erklimmen aber bei mir besstimmen die Vorbereitungen für den nächsten Törn den Tagesablauf. Versteht das jetzt bitte nicht als Klage, es ist genau das was ich mir erwünscht habe.
Gestern habe ich einen Arzt gefunden, der mir die für die Bordapotheke benötigten Rezepte ausgestellt hat, beim anschließenden Besuch der Apotheke erntete ich mitleidige Blicke, die Apothekerin hatte wohl noch nie einen Patienten mit so breitgefächerten Krankheitsbild, Medikamente gegen Entzündungen der Blase, der Atmungsorgane und des Verdauungssystems, dazu Schmerzmittel verschiedener Kategorien bis hin zu Opiaten, Salben zur Wundversorgung und für Verbrennungen, diverse Infusionsbeutel und zu guter Letzt noch Nadel und Faden um größere Wunden zu nähen - wahrscheinlich hat sie sich gewundert, dass ich ohne Rollstuhl ihre Apotheke verlassen konnte.
Beim Eisenwarenhändler erstand ich noch eine sehr günstige, zusätzliche Gasflasche und morgen hole ich in der Inselhauptstadt den lange erwarteten Spibaum und einige Seekarten ab.
Heute Nachmittag haben Cathrin und ich gemeinsam mit einem Maschinenbauer vom Nachbarschiff das Rätsel der Aries Windsteueranlage gelöst und sie wieder einsatzbereit gemacht, Donnerstag auf dem Weg nach El Hierro werde ich nochmal versuchen sie parallel zum elektrischen Autopiloten laufen zu lassen und dann entscheiden welches System auf der Atlantikpassage zum Einsatz kommt.
Den Großteil der Einkäufe haben wir auch schon erledigt und könnten nun jedem durchschnittlichen Gemüsehändler Konkurrenz machen, Tomaten, Paprika, Porree, Blumen-, Weiß- und Rotkohl, Karotten, Auberginen, Zuccini, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Gurken, Birnen, Orangen, Äpfel, Clementinen, Mango, Bananen, Kiwi...
Darf´s noch ein bisschen mehr sein?
Morgen werde ich wohl noch einen ganzen iberischen Schinken an Bord holen, damit das selbstgebackene Sauerteigbrot zur endgültigen Delikatesse wird.
Auch wenn mir noch keine gebratenen Tauben in den Mund geflogen sind, weit sind wir nicht von paradiesischen Zuständen entfernt - wenn ich jetzt noch einen Thunfisch an die Angel bekomme, verbiete ich den Mädels von den Äpfeln zu kosten....