Samstag, 28. Januar 2012

Landurlaub – drei Tage auf Sao Antao



Nachdem Tom und ich in den vergangenen Wochen mit einiger Ernüchterung feststellen mussten, dass es nahezu unmöglich ist die Boote längerfristig am Ankerplatz alleine zu lassen, sei es wegen der heftigen Fallböen aus den Bergen, dem immer mal wieder in die Buchten stehenden Schwell oder auch wegen etwaiger Langfinger (das Dinghi müsste ja ebenso lange alleine an der Hafenmole bleiben), und man so von den Inseln kaum mehr als die Ortschaften direkt am Ankerplatz zu sehen bekam, haben wir uns kurzfristig entschlossen unsere Liegezeit in der Mindelo Marina für einen Ausflug auf die Nachbarinsel Sao Antao zu nutzen.
Wir buchten uns in einer Pension, die Tom von einem Besuch im vergangenen Jahr kannte, eine kleine Hütte und bestiegen am Mittwoch Morgen die Fähre nach Porto Novo.
Dort angekommen stiegen wir nahtlos in einen schicken Landrover und ließen uns auf der Panoramastrecke über die Insel fahren.
Während auf der Ostseite trockene Ebenen das Bild bestimmen, erhebt sich im Zentrum eine kleine, vulkanische, überaus grüne Bergkette bis zur Wolkengrenze hinauf, die auf der Nordseite in einigen von Bächen durchzogenen Tälern ausläuft.


Die Täler werden intensivst landwirtschaftlich genutzt, bis in die steilsten Hänge findet man Terrassengärten mit nahezu allen Arten von Gemüse und Obst.
Das schönste dieser Täler ist wohl das Tal Paul und genau dort befand sich auch unsere Pension.
Abseits des Weges, nur über einige hundert Meter Kletterpfade zu erreichen, hat der junge Deutsche Daniel ein kleines Paradies geschaffen. Wenige kleine Hütten liegen unter Mangobäumen direkt am Hang des Tales, bieten einen berauschenden Ausblick über die Terrassenfelder bis hinunter zum Meer. Die Mahlzeiten nimmt man auf der Terrasse am Badeteich ein und die Tage laden zum Faulenzen in der Hängematte oder Wandern im Tal ein.




Da ich mir auf dem Törn nach Mindelo recht heftig den kleinen Zeh angehauen habe (ja, ich weiß, man segelt nicht barfuß) hatte ich eine gute Begründung die beiden Tage fast komplett entspannt in der Hängematte zu verbringen.
Am Freitag Nachmittag ging es dann mit dem Aluger (einem Gruppentaxi – in Ostafrika heissen sie Mutatas) entlang der Küstenstraße zurück zur Fähre.
Während mein mehrfach angeschlagener Zeh langsam auf dem Weg der Besserung ist, habe ich mir anscheinend als Erinnerung an das doch frische Klima in Paul eine kleine Erkältung eingefangen.
Mal gucken wie schnell ich die wieder loswerde, den Atlantik mit triefender Nase in Angriff zu nehmen wäre ja lästig.