Mittwoch, 26. Oktober 2011

Der letzte Tag in Camaret sur Mer?


26.10.2011

Es ist zum Haareraufen mit den Wettervorhersagen, umso mehr Informationen man einholt, desto unsicherer wird man. Zur langen Liste der Internetvorhersagen kam heute auch noch ein heißer Draht zum DWD und das war dann auch wieder anders als die eh schon unterschiedlichen vorhandenen Aussichten.
Nachdem gerade ein britischer Stegnachbar mit seiner Swan ausgelaufen ist, kam ich kurz ins Grübeln, soll ich auch los? Ansich hätte es gepasst, hab heute schon gut gegessen, ausgiebig Mittagsschlaf gehalten, die Gioia ist startklar und der Wind weht leicht aus SO.
Aber nix überstürzen, lieber nochmal ausgiebig die Vorhersagen studieren, duschen, ein paar Emails schreiben, den Blog aktualisieren und dann morgen im Morgengrauen los.
So wie es jetzt aussieht habe ich dann für die ersten Stunden recht kräftige, raume Winde und werde mich auf der Schelfkante wohl etwas durchschütteln lassen, anschließend wird’s dann aber ruhiger bis sehr ruhig und so wird wohl auch mein Keilriemenkiller zum Einsatz kommen.
Bevor am Montag wieder kräftige Gegenwinde angekündigt sind, sollte ich dann schon lange einen sicheren Unterschlupf auf der iberischen Halbinsel gefunden haben.
Mein Minimalziel ist La Coruna, obwohl ich schon gerne das Kap Finisterre hinter mir lassen würde. Zwei Buchten hinterm Kap ist mir ein Hafen empfohlen worden, Porto Queixal.
Maximalziel wäre es Portugal zu erreichen, speziell Porto.
Aber so sehr es mich auch nach Lagos an der Algarve zieht, denn dort scheint nicht nur die Sonne, sondern dort liegt auch Freund Krischan mit seiner wachsenden Familie – gerade im Moment ist er dort wohl im Kreissaal, hält seiner Bine die Hand und wird Vater, nachdem ihnen vorgestern noch der VW-Bus geklaut wurde (immerhin waren die Schufte so nett und haben einen Rucksack mit Papieren, Kindersachen etc gepackt und im Hafen abgestellt).
So sehr es mich also gen Süden zieht, ich werde wohl sehr zufrieden sein wenn ich Queixal erreicht habe.
Jetzt geht’s schnell nochmal duschen, dann mache ich mir noch eine Bananenmilch, knacke ein paar französische Haselnüsse, trinke meinen Abendtee, schaue mir ein Video an und schon geht’s ab in die Koje.
Auf die nächsten acht Stunden Schlaf am Stück werde ich dann ein wenig warten müssen.
Mehr dann in einigen Tagen aus Spanien.