Dienstag, 29. Mai 2012

Saisonabschluß

Nachdem wir mit großer Crew, wir waren gänzlich zu acht an Bord, am Samstag die Gioia vom Ankerplatz im Spanish Water entlang der Südküste Curacaos zum großen Hafen von Willemstad gebracht haben, begannen für mich arbeitsreiche Stunden. Was in Deutschland üblicherweise im Oktober, vor dem Winterlager, ansteht, galt es nun hier in den Tropen bei 30° im Schatten zu erledigen. Segel abschlagen und zusammenlegen, Proviant sortieren und von Bord bringen, Anbauteile wie Solarpanele oder Elektronik abbauen und unter Deck sicher verstauen. Am mühsamsten und letztlich auch am unnötigsten war aber sicher die Reinigung meiner Edelstahl-Ankerkette. Wie ja schon beim Dinghiboden zu sehen war, scheint das Wasser im Spanish Water ziemlich nährstoffreich zu sein und entsprechend sah auch die Ankerkette aus. Schon beim Einholen haben wir geschrubbt wie die Weltmeister aber bei weitem nicht alle Algen runter bekommen. Deshab habe ich die Kette schön in langen Schlingen auf dem Steg ausgelegt und bin den Algen mit Bürste und Süßwasser zuleibe gerückt. Leider konnte ich dabei an fünf Kettenglieder deutlichen Lochfraß feststellen. Das diese Gefahr bei Edelstahlketten in den Tropen besteht, war mir bekannt, allerdings hatte ich doch gehofft, dass ich ein wenig länger davon verschont bleibe, hatte mir doch Gioias Voreigner versichert, dass es sich bei der Kette um eine vernünftige Qualität und keine billige Chinaware handelt.
Nun werde ich kaum um eine neue Kette herum kommen. Mittlerweile steht die Gioia sicher auf dem Trockenen, aufgepallt und festgezurrt. Das Slippen ging problemlos und recht zügig, nach dem Dampfstrahlen ist der Rumpf auch wieder schön sauber. Den letzten Tag verbringe ich mit Wäschewaschen im Haus von Freund Matthes, der mich dann am Abend auch zum Flghafen bringen wird.