Nein, hier geht es nicht um Schiller oder Beethoven. Auch wenn man auf die Idee kommen könnte, dass schon Schiller mein Boot, die "GIOIA" gekannt haben muss als er die Ode an die Freude schrieb. Ganz so alt ist die Gioia dann aber doch nicht. Hier berichte ich über mein Segelboot, die Gioia und unsere gemeinsame Reise, beginnend im August 2011. Herzlich Willkommen.
Montag, 11. März 2013
Island Hopping mit Schwester
Langsam nerven die schlechten Internetverbindungen, den letzten Beitrag z.B. hatte ich schon or einer knappen Woche geschrieben und wie ich dachte auch online gestellt, zumindest habe ich ihn beim abschließenden Test auf meiner Blogseite ganz oben gesehen. Gestern musste ich dann aber entdecken, dass der Beitrag nur als Entwurf gespeichert war – kein Wunder, dass ich Emails mit der Bitte um Lebenszeichen bekomme.
Also nochmal: Auf der Gioia ist alles in bester Ordnung (bis auf die Internetverbindungen) und zusammen mit meiner Schwester verlebe ich ein paar herrliche Tage in der nordlichen Karibik.
Wie schon berichtet sind wir ja zunächst nach St Barth gesegelt und haben uns die Insel angeguckt. Im Nachhinein hatten wir zwar das falsche Fahrzeug für unsere Inselrundfahrt gewählt, so ein Quad (vierrädriges, allradgetriebenes Motorrad) ist einfach nur unbequem, hat einen enormen Wendekreis und fährt sich wie auf Eiern – das nächste Mal gibt’s also entweder ein normales Auto oder eben ein richtiges Motorrad.
St. Barth ist aber auch auf dem Landweg eine nette, idyllische kleine Insel mit vielen traumhaften Buchten und noch mehr fantastischen Häusern.
Bevor es zur nächsten Insel weitergehen sollte haben wir uns noch in die nördlich der Hauptstadt gelegene und unter Naturschutz stehende Anse de Columbier verholt und uns dort an eine der Mooringtonnen gelegt.
In kristallklarem Wasser, umgeben von bunten Fischen, Schildkröten und meckernden Wildziegen verbrachten wir zwei Tage in herrlicher Ruhe.
Da der Wetterbericht für die nächste Zeit wieder die normalen, nordöstlichen Winde angekündigt hatte, entschied ich mich entgegen der ursprünglichen Planung dafür eher im Norden zu bleiben und Kathrin die ggfs etwas rauhere Rücktour zu ersparen. Statt also Dominica anzusteuern, legte ich wieder Kurs auf Sint Maarten oder besser St. Martin, denn diesmal ging es nicht auf die niederländische Seite sondern in die französische Anse de Marigot. So bekamen wir zwar etwas neues zu sehen, dafür mussten wir aber mit einer massiv gestörten Nachtruhe bezahlen, denn der Schwell stand genau in die Bucht und einige Nachbarlieger lagen tatsächlich mitten in der Brandungszone. Auch wenn wir nicht mit Brechern zu kämpfen hatten, so ging es doch so reichlich zur Kehr, dass mir meine massive Edelstahl Ankerkettenkralle (Wichard!) aufgeborgen wurde als wäre sie aus Blei.
Und das wäre beinahe nicht der einzige Verlust geblieben. Schon kurz nach der Ankunft war ich dabei das Dinghi klar zu machen und hockte samt Außenborder im Schlauchboot als eine Welle mich schwuppsdiwupps über das Heck kentern ließ. Plötzlich schwamm ich also mit einem 15kg Motor an der Hand im Wasser und war erstaunt, dass ich mich an der Oberfläche halten konnte. Ob ich aber ohne Kathrins helfende Hand von der Badeleiter, den Motor auch alleine wieder an Bord hätte bringen können wage ich zu bezweifeln. Vor unserem Landausflug stand nun also mal wieder die Trockenlegung meines Dinghiquirls. Eine Übung in der ich inzwischen schon ein wenig Erfahrung habe. Zunächst bekommt der Kleine eine ausgiebige Süßwasserdusche, dann wird die Zündkerze entfernt und der Motor einige Male trocken durchgezogen um anschließend gründlich von außen und innen mit Öl eingesprüht zu werden. Nach etlichen Versuchen sprang der kleine Yamaha dann auch wieder an und brachte uns zuverlässig an Land zum Pizza essen.
Am nächsten Morgen haben wir dann nur schnell noch unsere Gemüsevorräte aufgefüllt und sind umgehend in Richtung Anguila ausgelaufen. Bei herrlichem Wind erreichten wir rasch unser Ziel und genossen dabei das unglaublich türkise Wasser.
Kaum hatten wir den Anker im Grund, begrüßte uns eine große Schildkröte direkt vor dem Bug.
Die Beamten von Immigration und Zoll waren ausgesprochen freundlich und nun liegen wir in der netten Roadbay und überlegen wie wir die kommenden Tage verbringen. Auf alle Fälle wollen wir den unbewohnten Prickly Pear Cays einen Besuch abstatten, gelten sie doch als einer der besten Schnorchelspots der Karibik.
Wie und wo wir die verbleibene Woche verbringen ist noch nicht raus, vielleicht machen wir doch noch einen Schlag zu den Jungfraueninseln.