Dienstag, 21. Februar 2012

Fluch der Karibik

In der Bucht von Le Marin, 21.Februar 2012

Nach fünf Tagen mit mehr oder minder festem Boden unter dem Füßen, immerhin hängt die Gioia nach wie vor am Haken, wundere ich mich ein wenig über mich selbst.
Ich verbringe einen großen Teil der Tage damit die Gioia vorzubereiten und zu optimieren.
So habe ich in den letzten Tagen dem Motor ein bisserl Aufmerksamkeit zukommen lassen, die Instrumentenbeleuchtung auf Led umgestellt, eine weitere, höher abgesicherte 12V Steckdose für den großen Laptop, den 12V Wasserkocher (falls mir mal wieder das Gas ausgeht) und einige kleine 230V Geräte angeschlossen, den neuen Steca-Solarregler angeschlossen (und sofort eine noch bessere Ladeleistung feststellen können), die Bilge sauber gemacht, viele Kleinigkeiten angeschafft (vom Bootshaken, über Seekarten und Gastlandflaggen bis zu einem kleinen Berg neuen Tauwerks.
Vor allem aber habe ich endlich eine Entscheidung zum Autopiloten getroffen und erwarte nun in der kommenden Woche die Lieferung des neuen Raymarine Autopilotenantriebs.
Nach vielem hin und her tausche ich nun doch einfach den Kettenantrieb aus und bleibe bei der Kettenverbindung. Der Verkäufer war kompetent und er hätte mir ja auch eine doppelt so teure Anlage verkaufen können, über fünfzig Prozent günstiger als der Kollege auf Gran Canaria ist der soundso. Bin dbzgl sehr gespannt.
Die Gioia ist also wieder klar für Ziele hinter dem Horizont und ich bin es offen gestanden auch.
Zunächstmal stehen aber einge Wochen Islandhopping und Besuch aus der Heimat an. Wenn´s passt möchte ich im Norden bis zu den Saints und im Süden die Grenadinen absegeln. Ende März könnte es dann schon über die ABC Inseln nach Panama gehen.
Und das ist der Grund, weshalb ich dieses Posting mit „Fluch der Karibik“ überschrieben habe,
ich bin noch keine Woche hier, da beginne ich schon mit der Planung und Vorbereitung des nächsten Reiseabschnitts. Das viele Atlantikwasser durchspült noch immer meine Gedankengänge und doch freue ich mich schon auf den nächsten Langschlag.
Das ist eben wirklich ein Fluch, kaum bist du angekommen winken so klangvolle Ziele, dass es schwerfällt, die Finger von der Ankerwinch zu lassen.
Kuba, Jamaika, Virgin Islands, Trinidad und Venezuela bleiben diesmal wohl back- und steuerbord des Kielwasser aber Grenadinen, Saints, ABC Inseln, San Blas Inseln, Panama und der ganze Pazifik klingen doch auch nicht schlecht, oder?
Morgen geht’s erstmal mit nem Mietwagen über die Insel und am Nachmittag hole ich Olli vom Flughafen ab. Donnerstag dann Anker auf gen Süden.

Ach ja, dann war ja auch noch Karneval hier, Marin ist eben ein kleiner Ort und entsprechend übersichtlich waren auch die Festivitäten. Eine richtig gute Steelband Combo trommelte sich xmal durchs Dorf, später gefolgt von einem mit Lautsprechern überladenen DJ-Laster mit seiner Horde Partyvolk. War nett, witzig aber auch nichts sooo besonderes – vielleicht hätte es einem Rheinländer besser gefallen.


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